Dieter Krämer

Liebe Familie, liebe Freunde, wir sind hier, um Abschied zu nehmen von meinem Vater – einem Mann, der viele Facetten hatte, der Spuren hinterlassen hat und der uns alle auf unterschiedliche Weise geprägt hat. Mein Vater war ein außergewöhnlich intelligenter Mensch. Es war schwer, mit ihm zu diskutieren – nicht nur, weil er fast immer Recht hatte, sondern weil er seine Gedanken scharf und präzise auf den Punkt bringen konnte. Er hatte eine schnelle Auffassungsgabe, einen wachen Verstand – und den Mut, unbequeme Wahrheiten auszusprechen. Gleichzeitig war er nicht immer einfach. Er konnte fordernd sein, manchmal auch streng, manchmal sogar stur. Er hatte klare Vorstellungen – vom Leben, von Werten, von dem, was richtig und falsch ist. Manchmal war es anstrengend, sich daran zu reiben. Aber rückblickend erkenne ich, wie sehr gerade diese Reibung uns geformt hat. Denn bei allem, was ihn ausgemacht hat – seine Klugheit, seine Stärke, sein Wille – gab es etwas, das ihn immer ausgezeichnet hat: Wenn es wirklich darauf ankam, war er da. In den schwierigsten Momenten, wenn andere gezögert hätten oder weggeschaut hätten, hat er nicht gefragt – er hat geholfen. Ohne großes Aufheben. Ohne Bedingungen. Einfach, weil es das Richtige war. Diese Zuverlässigkeit, dieses tiefe Verantwortungsgefühl – das war vielleicht seine größte Stärke. Und das ist es, was bleibt. Er war nicht perfekt – aber wer ist das schon? Mein Vater war echt. Und für das, was er war, bin ich dankbar. Wir lassen ihn nun gehen, aber wir tragen ihn in uns weiter. In unseren Erinnerungen, in unseren Geschichten – und in dem, was wir von ihm gelernt haben. Mach’s gut, Papa. Danke für alles. Ich habe dich lieb 😘🤗🫶

Wir denken an Dich